Der Vorstand mit Sekretärin Irene Rigo stiess auf eine gelungene GV an.
Ein halbes Jahrhundert ist es her, seit die Wagner und die Skibauer dem VSSM als Fachgruppe beigetreten sind. Dieses Jubiläum feierten sie mit einer zweitägigen Jubiläums-GV in Porrentruy JU, gemeinsam mit ihren Lebenspartnerinnen und -partnern.
«Es ist genial, was ihr macht», sagte Anita Luginbühl, Vizepräsidentin des VSSM-Zentralvorstands, nach der Jubiläums-GV zur Fachgruppe. Sie sei «tief beeindruckt von der Bandbreite der Infos», welche sie an der Generalversammlung gehört habe. Damit sprach sie insbesondere den Jahresbericht von Präsident Christian Ambauen und die Informationen aus den einzelnen Ressorts an. Ambauen blickte unter anderem auf die Swiss Skills in Bern zurück, in deren Rahmen die Wagner und die Skibauer vergangenen September ihr Handwerk präsentiert hatten. Es sei wichtig, den Jungen den Wert der handwerklichen Ausbildung aufzuzeigen. «Was wären wir fähig, zu produzieren, wenn alle weiter zur Schule gingen?», fragte er sich und gab auch gleich die Antwort: «Wohl nur Brennholz.»
Zugpferd für die Branche
«Tue Gutes und sprich darüber», sagte Skibauer Roland Thomke, der für das Marketing zuständig ist. «Wir sind eine kleine Fachgruppe und müssen Präsenz markieren.» Beste Werbung bescherte den Skibauern Rennfahrer Marco Odermatt, der in der vergangenen Saison mit seinen Stöckli-Ski einen neuen Punkterekord im Gesamtweltcup aufstellte. Damit sei Stöckli den Stempel «Damenski» nun endgültig los, sagte Vorstandsmitglied André Henzen, Leiter Einkauf und Produktionsplanung bei Stöckli, und berichtete vom erfolgreichsten Geschäftsjahr mit 72 000 produzierten Paar Ski. Das «Zugpferd» helfe der ganzen Branche, erklärte Roland Thomke, auch wenn nur wenige die Möglichkeit hätten, Lernende auszubilden. Zurzeit gibt es sechs Lernende
in der Fachrichtung Skibau.
Geplante Namensänderung
Vorstandsmitglied Thomas Koch berichtete von der Ausbildung der Wagner und zeigte mit Stolz Bilder der aktuellen IPA-Arbeiten, eines Betts und eines Schaukelstuhls mit Wagenrad. Er äusserte den Wunsch, dass die vier Lernenden, die zurzeit in zwei Betrieben ausgebildet werden, auch einmal in andere Betriebe reinschauen können. Am Samstag, 7., und Sonntag, 8. Oktober, soll das Wagnerhandwerk wieder im Freilichtmuseum Ballenberg in Hofstetten bei Brienz BE präsentiert werden. Mit der Gruppe «Freunde der Fachgruppe Wagner und Skibauer» möchten die Mitglieder
Leute mit Affinität zur Branche gewinnen. Die Freunde der Fachgruppe sollen für einen Beitrag von 50 Franken an deren Anlässen teilnehmen können. Dies und die geplante Änderung des Namens der Fachgruppe Wagner und Skibauer hin zu Fachgruppe Wagnerei und Skibau muss vor der Umsetzung vom VSSM abgesegnet werden. Die restlichen Traktanden der Jubiläums-GV sind schnell erzählt: Einstimmigkeit in allen Belangen unter den neun Stimmberechtigten. Abgenommen wurde unter anderem die Jahresrechnung mit einem Minus von 8820 Franken, welches auf die Verluste bei den Wertschriften zurückzuführen ist, sowie ein angepasstes Spesenreglement. Ein halbes Jahrhundert ist es her, seit die Wagner und die Skibauer dem VSSM als Fachgruppe beigetreten sind. Dieses Jubiläum feierten sie mit einer zweitägigen Jubiläums-GV in Porrentruy JU, gemeinsam mit ihren Lebenspartnerinnen und -partnern.
Aktuell zählt die Gruppe 15 aktive Mitglieder, 9 Wagner und 6 Skibauer. Der Beitrag bleibt bei 250 Franken.
Spannendes Rahmenprogramm
Mit einem Waldrundgang in der jurassischen Gemeinde Bonfol und Ausführungen zu den Themen Eschentriebsterben und Schäden an den Buchenbeständen infolge extremer Trockenheit traf Organisator und Vorstandsmitglied Tobias Jordi genau den Geschmack der Teilnehmenden. Auf grosses Interesse von der Führung stiess auch die Sägerei Corbat im benachbarten Vendlincourt. Fasziniert lauschten die Mitglieder der Fachgruppe den Ausführungen von Mitinhaber Gauthier Corbat und staunten über den Ideenreichtum und die vielfältige Laubholznutzung des Betriebes.
Die nächste GV findet kommenden Mai in Ziefen BL statt, wo das Dorfmuseum unlängst einen alten Wagnerbetrieb in seinen Bestand aufnehmen konnte.
Schreinerzeitung 20/2023, Monika Hurni