Bei der Begrüssung der Gruppe Wagner und Skibauer erhielt auch dieser Ford T und seine neuen Speichen aus Hickory-Holz viel Beachtung. Bild: Andreas Brinkmann
Die Fachgruppe Wagner und Skibauer lud anfangs September zu ihrer jährlichen Versammlung nach Glattfelden. Die Fachgruppe freut sich über Mitgliederzuwachs und verstärkten Schutz der Swissness ihrer Produkte.
Noch bevor die Generalversammlung (GV) der Fachgruppe Wagner und Skibauer am vergangenen Donnerstag über die Bühne ging, trafen sich die Teilnehmenden bei der Koch Wagnerei-Antikschreinerei in Glattfelden bei Zürich. Der Betrieb bietet nicht nur Arbeiten in den Bereichen Wagnerei und Antikschreinerei an, in dessen Werkstatt finden auch die überbetrieblichen Kurse «Wagner 1» und «Wagner 2» für die Lernenden statt. Mit der Besichtigung der Räume wurde somit auch ein Einblick in die Infrastruktur für diese Ausbildung gegeben. Extra für diese GV stand zudem ein «Ford T», Jahrgang 1914, mit Rädern aus Hickory-Holz, die in der Werkstatt überholt worden waren, auf dem Firmenparkplatz.
Drei Skibauer mehr als Mitglieder
Die GV fand nach einem Mittagessen unter Kastanienbäumen im Saal des nahegelegenen Gasthofs zum Löwen statt. Wegen der Pandemie waren auch diesmal die Teilnehmer ohne Begleitung angereist, und der Anlass konnte nicht wie sonst üblich an zwei Tagen stattfinden. Im Präsidentenbericht ging Christian Ambauen daher emotional auf die herrschende Situation ein, zeigte aber auch eindrücklich auf, dass es unter dem Strich sehr viel Positives gibt. Die Fachgruppe ist durch den Zugang von drei Skibaufirmen, einem neuen Einzelmitglied sowie zwei Gönnern gewachsen. Es besteht zudem die Chance, dass eine dieser Firmen auch Lernende ausbilden wird.
Mehr Schutz für «Swiss made»
Seit dem 1. Januar 2017 regelt die «Swissness» - Verordnung den Schutz der Herkunftsbezeichnung «Schweiz». Damit dürfen auch Skier, die im Ausland produziert werden, nicht mehr als «Schweizer» Produkt die inländische Ware konkurrenzieren. Dank des Engagements des Mitgliedes Roland Thomke und der grossen Unterstützung der Rechtsabteilung des VSSM konnte im Skibereich einiges zum Herkunftsschutz erreicht werden, und ein Verfahren gegen einen gros-sen Hersteller ist noch im Gang – gemeinsam ist man stark.
Wie es beim GAV weitergeht
Mit Josef Popp war ein Mitglied des VSSM-Zentralvorstandes an der GV vertreten. Er referierte über die vertragslose Situation beim Gesamtarbeitsvertrag (GAV), wie alles aus Sicht des Verbandes verlaufen sei, welche Konsequenzen das habe und wie einige negative Auswirkungen abgefedert werden könnten. Mit einem Blick in die Zukunft zeigte er auf, wie es mit dem GAV weitergehen könnte. Eine Führung durch das historische Laufwasserwerk am Rhein bei Glattfelden beschloss am späteren Nachmittag den gelungenen Anlass.
SchreinerZeitung 37/2021, Andreas Brinkmann